Ressourcenschonung sichtbar machen
Recycled Content Declaration (RCD)
Die Recycled Content Declaration (RCD) ist eine freiwillige Herstellererklärung, die den Rezyklatanteil in Bauprodukten dokumentiert - geprüft, nachvollziehbar und normenkonform.
Was ist eine RCD?
Eine RCD ist eine geprüfte Herstellererklärung, die den Anteil recycelter Materialien in Bauprodukten transparent ausweist.
Die RCD bietet verlässliche und fundierte Informationen. Sie sorgt für Transparenz beim zirkulären Bauen und trägt damit aktiv zur Schonung natürlicher Ressourcen bei. Sie ist ergänzend zu einer EPD oder als eigenständige Deklaration zu verstehen.
Die Schritte zur RCD
Der Weg zur RCD ist klar strukturiert. Zunächst beauftragt der Hersteller die Erstellung der Ökobilanz und stellt die erforderlichen Daten, etwa zu Materialflüssen und Prozessen, für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr bereit. Auf dieser Basis wird ein RCD-Bericht mit Berechnungen und Nachweisen erstellt. Anschließend erfolgt die unabhängige Verifizierung. Eine EPD ist keine Voraussetzung, kann aber für maximale Transparenz mit der RCD kombiniert werden.

1. IBU-RCD Inhaber
Pilotprojekt voestalpine Stahl Donawitz GmbH
Am 1. Juli 2025 hat das IBU die erste verifizierte RCD an die voestalpine Stahl Donawitz GmbH überreicht.
„Mit der ersten IBU Recycled Content Declaration setzen wir ein starkes Zeichen für Transparenz und Verantwortung. In Zeiten sich wandelnder gesetzlicher Rahmenbedingungen ist es entscheidend, nicht nur zu reagieren, sondern vorauszudenken. Kunden vertrauen auf klare, nachvollziehbare Informationen – und wir liefern sie. Nachhaltigkeit beginnt bei der Offenlegung. Wer heute offen kommuniziert, schafft Vertrauen für morgen. Voestalpine geht hier bewusst einen Schritt voraus - one step ahead", so Anita Brandl, voestalpine Stahl Donawitz GmbH.

Für wen ist die RCD relevant?
RCDs unterstützen die Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette.

Hersteller/ Ökobilanzierende
Wettbewerbsvorteil bei Ausschreibungen: Öffentliche Auftraggeber.
Transparente Marktkommunikation: Lieferkettenpartner, Planende, und Bauherren erhalten belastbare Kennzahlen anstelle allgemeiner Nachhaltigkeitsversprechen.
Gesellschaftlicher Beitrag: Hersteller fördern Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz.
Flexible Nutzung: Eigenständig nutzbar oder in Kombination mit einer EPD noch aussagekräftiger.

Architekt:innen und Planer:innen
Verlässliche Planungshilfe, um die Anforderungen von privaten und öffentlichen Bauherren in puncto Nachhaltigkeit zu erfüllen.
Belastbare Zahlen: materialökologische Nachweise für zirkuläres Bauen.
Einfaches Handling im Planungsprozess: digitale, maschinenlesbare Datensätze.

Öffentliche Auftraggeber
Festlegung verbindlicher Kriterien bei öffentlichen Ausschreibungen.
Lieferung normkonformer Zahlen im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Bauherren und Investor:innen
Rohstoffe schonen: Sekundärrohstoffe entlasten natürliche Ressourcen wie Sand, Kies und Metalle.
Abfallmengen verringern: Wiederverwertung vermeidet Deponierungskosten und schließt Materialkreisläufe.
Energiebedarf reduzieren: Recyclingprozesse benötigen oft deutlich weniger Primärenergie als die Gewinnung neuer Rohstoffe.
Regionale Wertschöpfung fördern: Recycling‑ und Aufbereitungsbetriebe schaffen lokale Arbeitsplätze.
Klimaziele erreichen: Weniger Primärmaterial und geringerer Energieeinsatz tragen messbar zur CO₂‑Reduktion bei.
Preismodelle
Wie viel kostet eine RCD?
RCD OHNE gleichzeitige EPD-Einreichung: 2.500 EUR
Mitgliederpreis 2.000 EUR (-20%)
RCD MIT gleichzeitiger EPD-Einreichung: 1.250 EUR
Mehrere RCDs auf Basis derselben Hintergrunddaten:
Kosten richten sich nach konkretem Aufwand, ca. 500 bis 700 EUR je weiterer RCD.
FAQ
Häufige Fragen
- Welche Vorteile bietet die RCD?
-
Ein wesentlicher Vorteil der RCD ist ihre Transparenz. Dieser Transparenzanspruch war von Beginn an ein wesentlicher Bestandteil der Deklaration, um deren Glaubwürdigkeit zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil ist, dass etablierte internationale Regelwerke und Standards genutzt wurden, auf denen aufgebaut wurde. So wurde das Rad nicht neu erfunden und eine breite Anerkennung soll damit sichergestellt werden. Mit diesen Vorgaben sind eindeutige Rechenregeln definiert, die eine solide Grundlage für die Erstellung eines belastbaren Claims bieten. Dies umfasst die Nachweisführung in Bezug auf Kund:innen-Anforderungen sowie die Unterstützung bei der Gebäudezertifizierung.
- Auf welchen Normen basiert die RCD?
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Die wichtigste Kernnorm der RCD ist die ISO 14021, die auch die Definition des Recycling-Anteils beinhaltet. Das heißt, alle darin festgelegten Anforderungen sind auch berücksichtigt. Die ISO 14021 lässt ein wenig Interpretationsspielraum, weshalb wir die EN4557 entsprechend aufgenommen haben. Diese enthält viele sinnvolle ergänzende Anforderungen, beispielsweise im Bereich Circular Economy. Auch die Anforderungen der neuen Normenreihe ISO 59020 wurden berücksichtigt.
- Wie unterscheiden sich EPD und RCD?
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Eine Umweltproduktdeklaration gibt umfassende Aussagen über alle Umwelteigenschaften eines Bauproduktes über den gesamten Lebenszyklus. Bisher sind darin auch Aussagen zu Recycling enthalten, jedoch in einem sehr geringen Umfang. Zudem gibt es dazu sehr wenige wirklich überprüfbare und nachvollziehbare Regeln. Unser Ziel war die Beseitigung dieses Defizits, da die Anforderungen seitens der Bauproduktehersteller an den konkreten Recyclinganteil in ihren Produkten steigen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir ein zusätzliches Zertifikat als Nachweis für den Recycling-Content-Anteil entwickelt. Die Erstellung einer RCD ist auch ohne EPD möglich. In diesem Fall sind die entsprechenden Hintergrunddaten zu erfassen und nachzuweisen. Ein signifikanter Vorteil besteht darin, dass die Kosten reduziert werden, wenn eine RCD beantragt wird und diese gleichzeitig mit einer EPD beim Institut Bauen und Umwelt eingereicht wird.
- Benötige ich eine EPD, um eine RCD zu erhalten?
-
Nein. Eine RCD kann unabhängig von einer EPD erstellt werden. Eine Kombination bietet jedoch maximale Transparenz.
- Wie viel kostet eine RCD?
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RCD OHNE gleichzeitige EPD-Einreichung: 2.500 EUR, Mitgliederpreis 2.000 EUR (-20%). RCD MIT gleichzeitiger EPD-Einreichung: 1.250 EUR. Mehrere RCDs auf Basis derselben Hintergrunddaten: Kosten richten sich nach konkretem Aufwand, ca. 500 bis 700 EUR je weiterer RCD. Bedingungen & Hinweise: Preise gelten netto, zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer. Mitgliederrabatt (-20%) nur für IBU-Mitgliedsunternehmen oder Unternehmen, die dieselben Rechte durch eine Konzern- bzw. Verbandsmitgliedschaft haben. Weitere RCDs auf denselben Hintergrunddaten werden nach konkretem Aufwand berechnet. Bei mehr als zehn RCDs bitten wir um individuelle Kontaktaufnahme. Gültigkeit bis auf Weiteres; Anpassungen bei Methodik-/Prozessänderungen vorbehalten.
Jetzt mehr erfahren!
Sie möchten eine RCD erstellen oder haben Fragen zur Anwendung? Das Team des IBU berät Sie gerne.
- Address
-
Institut Bauen und Umwelt e.V.
Hegelplatz 1
10117 Berlin - Telephone
- +49 30 30 87 74 80
- rcd@ibu-epd.com